Das Allalinhorn ist einer der leichtesten und meist bestiegenen Viertausender der Alpen. Vom Gipfel aus können fast die gesamten Westalpen überblickt werden.
Höhe
4'027 m
Erstbesteigung
28. August 1856
Erstbesteiger
Franz Josef Andenmatten, Edward Levi Ames, Johann Josef Imseng
Tipps für Ausflügler
Tipps für Wanderer
Allalinhorn: Tipps für Alpinisten
Leicht zu besteigender 4000er
Die Metro Alpin führt von Saas-Fee aus bis auf fast 3'500 m an den Gipfel heran. Ab Bergstation sind es noch zwei Stunden bis zum Gipfel. Der Gipfel befindet sich im Mischabelkamm zwischen Saastal und Mattertal und gehört zu der Allalingruppe, zu welcher auch der Alphubel, das Strahlhorn und das Rimpfischhorn gehören. Das Allalinhorn ist eine weisse Kuppe zwischen den beiden Bergsteiger-Metropolen Saas-Fee und Zermatt.
Der Bergführer Camillo Supersaxo aus Saas-Fee war über 1000-mal auf dem Allalinhorn. Zum Jubiläum wurde auf dem Gipfel von Bischof Eldingen eine Messe abgehalten.
Namensherkunft
Der Name Allalin bezieht sich nicht nur auf den Berg, sondern auch auf das östlich unter dem Gipfel gelegene Gebiet. Die Namensherkunft ist sehr umstritten. Die Endbetonung lässt einerseits auf eine vordeutsche Herkunft schliessen. Andererseits verleitete der Name Allalin den Archäologen und Literaten Christian Moritz Engelhardt 1840 zur "Sarazenenhypothese", wonach Sarazenen im 10. Jahrhundert eine Reihe von Namen im Saastal und bis ins Simplon-Gebiet hinterlassen hätten. Engelhardt gibt als Namensform Alalain an und führt diese auf das arabische "ala ain" (über der Quelle) zurück.
Eine andere Deutung stammt aus dem Jahr 1976. Der Schriftsteller Jules Guex beruft sich auf einen Brief Johann Ulrich Hubschmieds, welcher den Namen Allalin auf das keltische "akarnos" (Ahorn) zurückführt. Ein Diminutiv "agarinus" habe sich dann allmählich zu "agalin" gewandelt, das im Valle Verzasca "kleiner Ahorn" bedeutet. Im noch nicht germanisierten Saastal sei dann daraus "ayalin" geworden, aus welcher Hubschmied die hybride Form "all’ayalin" konstruiert, welche später von den einwandernden Alemannen zu Allalin gemacht worden sei. Auch diese Deutung findet keine allgemeine Akzeptanz. Angesichts fehlender historischer Belege gibt es keine eindeutigen Erklärungen.
Geschichte der Erstbesteigung
Im Jahr 1828 überschritten Heinrich Michaelis und ein Führer den Allalinpass und erschlossen damit die Route zum Südwestgrat. Erst 28 Jahre später gelang die Erstbesteigung des Allalinhorns über denselben Grat. Am 28. August 1856 führten der aus Saas-Grund stammende Pfarrer Johann Josef Imseng und sein Knecht Franz Josef Andenmatten den Engländer Edward Levi Ames auf den Gipfel.
Der heutige Normalweg, der Nordwestgrat, wurde erstmals am 1. August 1860 von Franz-Josef Andenmatten zusammen mit Sir Leslie Stephen, F. W. Short, Frederick William Jacomb, C. Fisher, Moritz Anthamatten, Peter Taugwalder und Johann Kronig begangen. Der Berner Gymnasiallehrer und Historiker Heinrich Dübi bestieg am 27. Juli 1882 den Gipfel mit den Führern Alphons und Peter Supersaxo über den schwierigen Nordostgrat und stieg dann über den Hohlaubgrat ab. Somit wurden gleich beide Grate zugleich erstbegangen.
Der Hohlaubgrat wurde erst fünf Jahre später im Aufstieg bewältigt, am 12. Juli 1887, durch die Engländer Harold Ward Topham, C. H. Redall und dem Führer Aloys Supersaxo. Aloys Supersaxo und der Brite C. A. C. Bowlker hatten ein Jahr zuvor die Südwand, welche Kletterschwierigkeiten des IV. Grads aufweist, erstbestiegen.
Die erste Winterbesteigung des Allalins gelang dem Schweizer R. Bracken im Jahr 1907 im Alleingang. Die erste Skibesteigung vollbrachten am 17. April desselben Jahres die beiden Zürcher A. Hurter und Max Stahel mit den einheimischen Alpinisten Othmar und Oskar Supersaxo.