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Das Matterhorn – der Berg der Berge. Der meistfotografierte Berg der Welt. Mythos und Emblem für Alpinisten und Fotografen. Das Wahrzeichen und Symbol der Schweiz.
Das Matterhorn zieht magisch an, den Blick bei den Ausflüglern. Und Alpinisten zieht es magisch an, als Eroberungsberg. Sie träumen davon, einmal im Leben auf dem Gipfel dieses Berges zu stehen. Die meist gewählte Aufstiegsroute ist der Hörnligrat.
Base Camp Matterhorn / Hörnlihütte
Höhe
4'478 m
Erstbesteigung
14. Juli 1865. Das Matterhorn war der letzte berühmte 4000er, der bis dahin noch nicht erobert war.
Erstbesteiger
Edward Whymper, Douglas R. Hadow, Charles Hudson, Francis Douglas, Michel-Auguste Croz, Peter Taugwalder Vater, Peter Taugwalder Sohn. Todessturz beim Abstieg: Douglas R. Hadow, Charles Hudson, Francis Douglas und Michel-Auguste Croz.
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Matterhorn: Tipps für Alpinisten
Charakteristik des Matterhorns
Durch die markante Form und die freistehende Position gilt das Matterhorn als der Inbegriff eines Berges. Es gibt keinen bekannteren Berg auf der Welt, dessen natürliche Form einer Pyramide so nahe kommt wie das Matterhorn. Infolge enormer Spannungen näherte sich vor 100 Millionen Jahren Afrika Europa. 50 Millionen Jahre später beginnen sich grosse Gesteinsgruppen zu verformen und zu falten. Aus den nach oben drängenden Gesteinsmassen entstand das Matterhorn.
Namensherkunft
In mittelalterlichen Schriften wird das Matterhorn erstmals als "Mons Silvus" erwähnt. Der Name mutierte später zu "Mons Servinus" und "Mons Servin" und wird schliesslich zum französischen "Cervin" und zum italienischen "Cervino". 1581 wurde das Matterhorn erstmals als "Mont Cervin" erwähnt, später auch als "Monte Silvio" und "Monte Servino". Aus dem Jahr 1682 ist der deutsche Name "Matterhorn" erstmals überliefert. Der Name leitet sich vermutlich von der "Matte" ab, also der grasbewachsenen Talweitung unterhalb der Gornerschlucht, die heute fast komplett vom Dorf Zermatt ("zur Matt") bedeckt ist. In der Lokalbevölkerung wird der Berg auch "ds Hore" (= das Horn, Zermatter Dialekt) oder "ds Horu" (Oberwalliser Dialekt) genannt.
Eine Geschichte von Sieg und Tod
Seit 1857 wurden mehrere erfolglose Versuche unternommen, das Matterhorn zu besteigen, zumeist von der italienischen Seite her. Bereits den sechsten Sommer war Edward Whymper im Juli 1865 nach Valtournenche gekommen. Fünf Sommer lang war er an jenem Berg gescheitert, den man hier für den König der Alpen und für unbesteigbar hielt. Er ist nicht der höchste Gipfel, der Monte Rosa etwa gleich daneben überragt ihn um fast 170 Meter, aber die Steinpyramide, die Ehrfurcht gebietend auf dem massigen Felsenkörper thront und ihn zur Aussergewöhnlichkeit erhebt, hatte bisher allen Eroberern getrotzt. Jede missglückte Besteigung stärkte den Aberglauben der Unnahbarkeit, so dass selbst erfahrene einheimische Bergführer oft grosszügige Angebote ausländischer Expeditionsleiter ausschlugen. Doch der Brite glaubte nicht an Bergdämonen, sein Vorhaben war von kühlen Überlegungen geführt. Er hatte die Bücher des Horace Bénédict de Saussure studiert und war zu dem Schluss gekommen, dass der Berg nicht vom italienischen Südwesten, sondern über den Umweg des Schweizer Nordost-Grates zu nehmen war. Nicht Breuil sei der Ausgangsort, sondern Zermatt! Dort, wo man den Mont Cervin Matterhorn nennt. Der Engländer Edward Whymper stürzte dabei einmal über etwa 60 Meter ab.
1862 erstieg John Tyndall mit den Führern Bennen, Anton Walter, Jean-Jacques und Jean-Antoine Carrel erstmals die Südwest-Schulter, den heutigen Pic Tyndall. Die Fortsetzung des Aufstiegs entlang dem Liongrat erschien ihnen unmöglich. Whymper erschien der Liongrat auch weiterhin als nicht machbar. Er versuchte daher, seinen Freund Jean-Antoine Carrel zu einer Besteigung von der Zermatter Seite zu überreden. Doch dieser beharrte darauf, von Italien her aufsteigen zu wollen. Im Juli 1865 erfuhr Whymper zufällig von einem Gastwirt in Breuil, dass sich Carrel – ohne Whymper zu benachrichtigen – wieder zum Liongrat aufgemacht hatte. Whymper fühlte sich getäuscht und eilte nach Zermatt, um dort eine Gruppe für einen sofortigen Versuch über den Hörnligrat zusammenzustellen.
Am 14. Juli 1865 gelang der Siebner-Seilschaft Whympers die Erstbesteigung. Die Gruppe stieg über den Hörnligrat auf die Schulter, und weiter oben, im Bereich der heutigen Fixseile, wich sie in die Nordwand aus. Edward Whymper erreichte als Erster den Gipfel. Ihm folgten der Bergführer Michel Croz (aus Chamonix), Reverend Charles Hudson, Lord Francis Douglas, Douglas Robert Hadow (alle aus England) sowie die Zermatter Bergführer Peter Taugwalder Vater und Peter Taugwalder Sohn. Carrel und seine Gruppe entdeckten sie weit unterhalb am Pic Tyndall. Beim Abstieg der Erstbesteiger stürzten die vorderen vier der Seilschaft (Croz, Hadow, Hudson und Douglas) noch oberhalb der sogenannten "Schulter" über die Nordwand tödlich ab. Drei der Toten wurden einige Tage später auf dem Matterhorngletscher geborgen, die Leiche von Lord Francis Douglas wurde nie gefunden.
Drei Tage später gelang auch Carrel der Aufstieg, indem er vom Nordende der italienischen Schulter durch die oberste Westwand auf den Zmuttgrat traversierte (sog. Galleria Carrel) und die Besteigung über diesen abschloss.
Die Verunglückten am Matterhorn
Seit 1865 bis Ende Sommersaison 2011 fanden am Matterhorn schätzungsweise 500 Alpinisten den Tod. Jährlich versuchen zwischen 300 bis 400 Personen den Gipfel des Matterhorns mit einem Bergführer zu besteigen. Davon erreichen rund 20 Personen den Gipfel nicht. Ohne Bergführer sind es jährlich ca. 3’500 Personen, wovon erfahrungsgemäss 65 Prozent aufgeben. Der Grund liegt an der fehlenden Kondition und fehlenden Schwindelfreiheit. Oft spielt auch das Wetter nicht mit, die Wetterverhältnisse wechseln sehr schnell (Temperatursturz, Gewitter). Oft muss die Rettung durch die Air Zermatt (Gründung 1968) eingeleitet werden. An einem Tag mit idealen Verhältnissen gehen bis zu 300 Alpinisten das "Hore" an.
Seit in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts am Dach des Matterhorns (oberster Dreiecksteil) fixe Seile installiert sind, kommen nicht mehr so viele Alpinisten zu Tode wie in früheren Jahren. Immer im Frühsommer werden sie kontrolliert und instand gestellt. Die ersten Fixseile wurden jedoch schon im Jahr 1868 montiert. Die heiklen Kletterstellen oberhalb des Roten Turms bis zum Beginn des unteren Daches wurden zu jener Zeit bereits mit Fixseilen gesichert. Die neue Herausforderung der letzten Jahre: das Schmelzen des Permafrostes. Damit kann es an den Kletterrouten vermehrt zu Steinschlag kommen.
Literatur
"Der Wächter des Matterhorns – Mein Leben auf der Hörnlihütte". Kurt Lauber. Deutsch. Droemer/Knaur, ISBN 3-426-275
"Ulrich Inderbinen – ich bin so alt wie das Jahrhundert". Heidi Lanz, Liliane De Meester. Deutsch. Rotten Verlag Visp, ISBN 3907816447, 97839078164483-2
In mittelalterlichen Schriften wird das Matterhorn erstmalsals "Mons Silvus" erwähnt. Der Name mutierte später zu "MonsServinus" und "Mons Servin" und wird schliesslich zumfranzösischen "Cervin" und zum italienischen "Cervino".1581 wurde das Matterhorn erstmals als "Mont Cervin" erwähnt, später auchals "Monte Silvio" und "Monte Servino". Aus dem Jahr 1682ist der deutsche Name "Matterhorn" erstmals überliefert. Der Nameleitet sich vermutlich von der "Matte" ab, also der grasbewachsenenTalweitung unterhalb der Gornerschlucht, die heute fast komplett vom DorfZermatt ("zur Matt") bedeckt ist. In der Lokalbevölkerung wird derBerg auch "ds Hore" (= das Horn, Zermatter Dialekt) oder "dsHoru" (Oberwalliser Dialekt) genannt.