Rund um das Dorf Zermatt stehen kleine Weiler, die in früheren Jahrhunderten im Sommer für die Alpwirtschaft und den Ackerbau genutzt wurden. So auch der Weiler Herbrigg in den südwestlichen Hügeln oberhalb des Dorfes, der auf 1'754 m Höhe liegt.
Man nennt sie "Alpwüstungen" und "Ackerwüstungen". Hier wurde in früheren Jahrhunderten Alpwirtschaft und Ackerbau betrieben. Bei Herbrigg stiegen die Ackerstufen bis auf 2'000 m. Zu "Wüstungen" wurden sie, weil sie seit langem nicht mehr genutzt werden. Heute ist bei Wüstungen eine besonders reiche Alpenflora zu beobachten. Die Gebäude auf Herbrigg weisen die typische Walser-Bauweise auf: Lärchenholzstadel, auf Stelzen und Mäuseplatten gestellt.
Um diese Weiler ranken sich zahlreichen Sagen und Legenden und erzählen vom früheren Leben. Der Weiler Herbrigg (auch Herbriggen genannt) kommt auch in der Sagensammlung von Karl Lehner vor (Literaturhinweis). Er berichtet von einem Geist, der in einem Herbrigger Stadel immer niesen musste. Erst als nach langen Jahren sagte eine der zahlreichen auf Herbrigg tätigen Melkerinnen "Helf dir Gott." Da erschien der Geist und bedankte sich mit "Vergelt's Gott." Er erklärte, er sei seit Jahren hierher verbannt gewesen und habe auf ihr "Helf dir Gott" warten müssen, um erlöst zu werden.
Literatur
"Zermatter Sagen und Legenden", Karl Lehner, erhältlich in der Buchhandlung ZAP in Zermatt.