Die Kapelle "Maria zum Schnee" nahe der Bergbahnstation Schwarzsee ist ein Kleinod in der harten Bergwelt. Sie liegt direkt am Schwarzsee (2'552 m). Das kleine Gotteshaus spiegelt sich bei Windstille im klaren, dunklen See.
Da wo heute die Kapelle "Maria zum Schnee" steht, soll der Sage nach früher ein Standbild der Muttergottes gestanden haben. Die kleine Kapelle am Schwarzsee geht zurück auf ein Versprechen von zwei Zermattern. Sie hatten sich auf dem Theodulgletscher im dichten Nebel hoffnungslos verirrt. Nach ihrer Rettung sollen sie anstelle des Bildstöckleins ein Gebetshaus errichtet haben. Man nimmt an, dass die Kapelle im frühen 18. Jahrhundert gebaut wurde.
Die Kapelle "Maria zum Schnee" wurde zu einem beliebten Wallfahrtsort, und anlässlich des Patronatsfestes am 5. August strömen Einheimische und Gäste nach Schwarzsee, um dort unter freiem Himmel die Messe zu feiern. Auch wird schon früh berichtet, dass die Zermatter bei Dürre und Wassernot im Frühsommer in einer Prozession die Gottesmutter aufsuchten, um für Regen zu beten. Ebenso suchten unglückliche Ehefrauen im Gebet vor dem Gnadenbild der Mutter Gottes Trost und Hilfe.
Auch heute beliebter Wallfahrtsort
Oft begeben sich Wanderer und Einheimische zur stillen Einkehr zur kleinen Kapelle und entzünden eine Gedenkkerze. Das Patronatsfest vom 5. August erfreut sich grosser Beliebtheit.
Literatur
"Zermatter Sagen und Legenden", Karl Lehner, 1982 neu aufgelegt, Verlag ZAP, Brig, ohne ISBN-Nummer